Radverkehrsorientierte Verkehrsplanung
RadVis – Digitalisierung im Radverkehr
Das Land Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 einen Radverkehrsanteil von 20 Prozent zu erreichen, damit die landesweiten, bundesweiten und internationalen Ziele für den Klimaschutz umgesetzt werden können.
Aus diesem Grund müssen klimaneutrale Mobilitätsformen wie der Radverkehr vorrangig berücksichtigt werden. Das bedeutet ein Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung, welche sich in den letzten Jahrzehnten stark auf das Auto konzentriert hat.
Mit einer Verkehrswende möchte Baden-Württemberg seine Straßen lebenswerter gestalten und dafür sorgen, dass die Lebensräume wieder menschengerecht werden.
Ein Werkzeug zur Dokumentation und Planung von Radnetzen
Für radverkehrsgerechte Planung sind Daten die Grundlage zur Gestaltung der Mobilität, die sich am Bedarf der Nutzenden orientiert. Neben diesen Daten spielen Informationen zur Radinfrastruktur eine zentrale Rolle. Die Mobilitätszentrale Baden-Württemberg hat sich deshalb intensiv mit der digitalen Darstellung eines landesweiten Radwegenetzes beschäftigt.
Das von ihr gemeinsam mit der WPS Workplace Solutions neu entwickelte RadVIS ist ein in Deutschland bislang einzigartiges System für Radverkehrsinfrastrukturinformationen, das eine übersichtliche und flächendeckende Datengrundlage zur Radinfrastruktur schafft und die Radverkehrsplanung dadurch erleichtert.
Wie funktioniert RadVIS?
Wo befindet sich ein Radweg? Und wie breit ist er? Wo befindet sich das RadNETZ Baden-Württemberg und wo die Kreis- oder kommunalen Netze? Viele dieser Fragen lassen sich zwar beantworten, aber meistens nur schwer und verursachen einiges an Arbeitsaufwand. In der Verwaltung liegen verschiedene Informationen zu Radverkehrsinfrastruktur vor, aber oft nicht digital an einem Ort. Das erschwert den Austausch mit Nachbarkommunen, übergeordneten Verwaltungsebenen und der Öffentlichkeit.
Mit dem landesweiten RadverkehrsInfrastruktur-System (RadVIS) unterstützt das Land Baden-Württemberg Kreise und Kommunen bei der Konzeption und Dokumentation ihrer Radnetze. Die landeseigene Mobilitätszentrale trägt direkt zur Digitalisierung im Radverkehr bei und ermöglicht eine vereinfachte Radverkehrsplanung. RadVIS ist ein Projekt, mit dem das Land Baden-Württemberg in die Lage ist, seinen Beitrag an der Verkehrswende zu leisten.
Wer nicht weiß, wie breit der Radweg ist, wie hoch Bordsteine sind oder was der Zustand ist, der kann nur bedingt Lücken schließen und Verbesserungen durchführen. Mit RadVIS werden erstmals diese Daten aus verschiedenen Quellen in einem System vereinheitlicht und dargestellt. Das System bietet umfassende Funktionen für die Erfassung, Bearbeitung und Auswertung von den vorliegenden Daten.
Um sein volles Potenzial erreichen zu können, wird RadVIS von den Nutzenden aktiv gepflegt, und damit RadVIS mit einer guten Basis startet, erweitert die Mobilitätszentrale Baden-Württemberg die bestehende Zustandserfassung und -Bewertung für Radwege um weitere Aspekte wie z.B. die Radwegebreite.